Was ist Pansexualität?

Wissenswertes über Pansexualität

Der Begriff „Pansexuell“ wird sehr häufig mit der Künstlerin Miley Cyrus in Verbindung gebracht. Diese outete sich bereits vor einiger Zeit diese Form der Sexualität zu präferieren. Dennoch bleibt die große Frage was Pansexualität eigentlich ist. Nachfolgend wird dieser Begriff und auch der Unterschied zu anderen Formen der Sexualität erläutert.

Definition Pansexualität

Zunächst einmal zum Wort „pan“. Dieses stammt aus der griechischen Sprache und bedeutet „alles“. Demzufolge bedeutet Pansexualität, dass man sich nicht nur sexuell, sondern auch emotional sowie romantisch zu einem Menschen eines jeden Geschlechtes hingezogen fühlt. Im Bezug auf den Begriff Geschlecht ist hier nicht nur von Frau und Mann die Rede, sondern auch von queeren Menschen verschiedener Sexualitäten. Egal ob Homo-, Bi- oder aber Transsexuell. Natürlich sind in diesem Kreis auch intersexuelle Menschen mit einbegriffen. Pansexualität ist häufig auch als Omnisexualität oder auch Anthrosexualität bekannt. Wichtig zu erwähnen ist, dass diese Form der Sexualität sich nur auf erwachsene Menschen bezieht.

Unterschied zwischen pansexuell und bisexuell

Eine weitere Frage, die aufkommen kann, ist, was der Unterschied zwischen der Pansexualität und der Bisexualität ist. Dies lässt sich wie folgt beantworten: Bisexuelle Menschen finden generell beide biologische Geschlechter sexuell interessant. Hier spricht man im Bezug auf Geschlecht von Mann und Frau. Pansexuelle Menschen hingegen sehen eher den ganzen Menschen. Dies kann mitunter ein bisexueller Transmann sein. Natürlich muss man erwähnen, dass es zu einigen Überschneidungen kommen kann und deshalb sich viele pansexuelle Menschen sich eher der bisexuellen Identität unterordnen beziehungsweise teilweise unterordnen lassen.

Ist Pansexualität und Polysexualität gleichzusetzen?

Hier kann man definitiv mit „nein“ antworten. Die Vorsilbe „poly“ bedeutet „viele“ und wie schon gesagt bedeutet „pan“ so viel wie „alle“. Daraus kann man nun ableiten, dass polysexuelle Menschen sich zu vielen, jedoch nicht allen Geschlechtsidentitäten hingezogen fühlen.

Bin ich pansexuell?

Oftmals erkennen pansexuelle Menschen bereits in ihrer Kindheit, dass sie eine konventionell heterosexuelle Partnerschaft nicht interessant finden. Viel mehr stellt sich für sie heraus, dass es eine Vielzahl an Möglichkeiten gibt eine romantische sowie emotionale und auch sexuelle Beziehung zu führen. Bei einigen kommt dieses Gefühl erst während der Pubertät auf und bei denjenigen, die schon in der Kindheit dieses Gefühl hatten, verstärkt sich dieses währenddessen enorm. Klar, in der Pubertät probiert man vieles aus. Mitunter auch den gleichgeschlechtlichen Sex. Findet man diesen toll, so geht man eher davon aus in das Raster der Bisexualität zu gehören. Vielen ist gar nicht bewusst, dass sie eigentlich pansexuell sind. Dies hat oft auch mit der Erziehung und der Offenheit beziehungsweise eher der Verschlossenheit im Bezug auf die Sexualität zu tun. Pansexuelle Menschen, so kann man die Frage abschließend beantworten, haben das Gefühl kein gängiges Klischee zu erfüllen. Sie fühlen sich anders.

Pansexualität im Alltag

Zunächst einmal sollte man sich der eigenen Pansexualität sicher sein und diese natürlich auch anerkennen. Es ist etwas Positives nur den Menschen sehen zu können und nicht dessen Geschlecht oder aber sexuelle Identität.

Typisch ist, dass diese Menschen sehr offen sind und gängige Werte sowie Normen hinterfragen und auf das Recht der individuellen Lebensführung großen Wert legen. Daraus lässt sich schließen, dass die Pansexualität vielmehr eine innere Haltung als eine sexuelle Orientierung ist.

Flagge

Wie fast jede sexuelle Ausrichtung hat auch der Kreis der Pansexuellen eine eigene Flagge. Diese wurde im Jahr 2010 von Jasper entworfen und dient seitdem als Zeichen der pansexuellen Community. Die Farben sind von oben nach unten: Pink, Gelb, Blau. Ist jedoch nicht zu verwechseln mit der lesbischen Flagge die für die LGTB Bewegung entstanden ist.

Psychologie und Pansexualität

Der amerikanische Psychiater sowie Psychoanalytiker Otto F. Kernberg sieht einen Zusammenhang mit der sogenannten Boderlinestörung und der Pansexualität. Er begründet dies anhand der fehlenden Identifikation mit sich selbst und der Sexualität. Wissenswert dürfte sein, dass diese These aus den 1960er Jahren stammt und mehr als überholt ist. Heute wird die Pansexualität und dies auch in der Psychologie als eine normale sexuelle Variante angesehen.